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MRE in der Rehabilitation Die Verbesserung der Rehabilitation von Patienten mit multiresistenten Erregern (MRE) ist eines von drei Hauptzielen des MRE-Netz Rhein-Main. Nach einer kleineren Pilotuntersuchung in vier Rehabilitationseinrichtungen Ende 2013 fand im Frühjahr 2014 eine große Untersuchung zu Risikofaktoren für und zur Prävalenz von MRE (MRSA und ESBL/MRGN) bei 2440 Patienten in 21 Rehabilitationskliniken statt. Bei 2155 Patienten wurden Nasen und Rachenabstriche auf MRSA und bei 1434 Patienten Analabstriche auf ESBL/MRGN untersucht. Insgesamt lag die MRE-Prävalenz niedrig: MRSA-Prävalenz 0,5% und die ESBL-Prävalenz 7,7%, wobei fast die Hälfte der ESBL auch eine Resistenz gegen Chinolone aufwies und damit nach der Definition der KRINKO als 3MRGN (multiresistente gramnegative Stäbchenbakterien mit Resistenz gegen 3 Antibiotikagruppen) eingestuft wurden. Nur 2 Patienten waren mit einem 4MRGN (multiresistente gramnegative Stäbchenbakterien mit Resistenz gegen 4 Antibiotikagruppen, d.h. einschließlich Resistenz gegen Carbapeneme) besiedelt, wobei die Besiedelung eines dieser Patienten zuvor bekannt gewesen war. Die umfangreichen Ergebnisse wurden im Rahmen der Jahresfeier des Netzwerks im Juni 2014 erstmals vorgetragen - parallel mit der Vorstellung der wenige Tage zuvor erschienenen Empfehlung der KRINKO zur Prävention und Kontrolle von MRSA (1) in medizinischen und pflegerischen Einrichtungen (2). In dieser neuen Empfehlung der KRINKO (1) wird der einrichtungs- oder abteilungsspezifischen ärztlichen Risikoanalyse eine zentrale Bedeutung beigemessen. Darüber hinaus wird erstmals auch explizit auf die Belange der Rehabilitation eingegangen und die Rehabilitationseinrichtungen werden aufgefordert, zu prüfen, „wie durch geeignete Ausgestaltung von Prozessen ein möglichst optimaler Kompromiss zwischen der Verhinderung von MRSA-Übertragungen und der Möglichkeit zur Teilnahme an Rehabilitationsmaßnahmen geschaffen werden kann“. Erklärtes Ziel ist, auch Patienten mit MRSA-Besiedelung eine Rehabilitation zu ermöglichen – eine grundsätzliche Isolierung wird – in Übereinstimmung mit Untersuchungen und Empfehlungen verschiedener Netzwerke - nicht für erforderlich gehalten. Das MRE-Netz Rhein-Main informierte über diese Neuerungen in verschiedenen Fortbildungen und Publikationen für Rehabilitationseinrichtungen. Nach Diskussion mit Vertretern aus den Rehabilitationskliniken wurde darüber hinaus in zwei Arbeiten auf die ärztliche Risikoanalyse (3, 4) und in einer weiteren auf den Personalbedarf in Rehabilitationseinrichtungen (5) eingegangen. Als Folge einer interessanten Diskussion im Rahmen eines runden Tisches mit Netzwerkmitgliedern aus allen Bereichen der Medizin und Pflege entstand ein Papier zur Frage des Überleitebogens (6). [top] |
Literatur
Weitere Informationen Ermittlung des Bedarfs an Hygienefachpersonal Teilnahme am Netzwerk |
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